Was eine Wohnung zu einem Zuhause macht
Eine Wohnung: eine durch Wände begrenzte Anzahl von Quadratmeter, in der man sich "zuhause" fühlen soll - Leichter gesagt als getan. Was weckt unsere Sympathie für diese doch recht schnöde Bausubstanz um uns herum? Warum freuen wir uns darauf, nach einem langen Tag zu einer Ansammlung von Haushaltsgeräten, Nutzgegenständen und Mitbewohnern zurückzukehren?
Bausubstanz, Haushaltsgeräte und Nutzgegenstände
Ist es, weil die Wohnräume den eigenen Geschmack widerspiegeln? Ist es die Gewohnheit, die ab einem bestimmten Punkt in Vertrautheit umschlägt? Sind es Menschen, die sich in diesen Räumen aufhalten? Sind es die Erinnerungen, die sich wie Staubschichten über die Zimmer legen?
Ich glaube, ein Zuhause zu haben ist eine einzige, recht umfangreiche Entscheidung. Zuerst einmal muss man sich klar sein, wie der Alltag aussehen soll, den man zwischen diesen Wänden führen möchte. Dann muss man sich auf ein Objekt festlegen, dass einem dabei keine Steine in den Weg legt. Und dann, und das ist vielleicht das schwierigste, muss man dort "ankommen".
Die Entscheidung, "anzukommen"
Die Wohnung wird erst dann den eigenen Geschmack widerspiegeln wenn man bereit ist, Zeit und Arbeit in ihre Gestaltung zu investieren. Gewohnheiten werden nur zu Vertrautheit, statt zu Frustration, wenn man sie sich bewusst aussucht und optimiert. Die Beziehungen, die man in seinem Heim zu anderen Pflegt müssen ebenso kuriert werden, wie die Erinnerungen die dort entstehen. Und all das klingt nach und ist Arbeit. Diese Arbeit kann man meiner Meinung nach nur bewältigen, wenn man sich entschieden hat, dass das der place-to-be ist, für den sich der Aufwand lohnt.
Dann kann man unter anderem Kuscheldecken an strategisch wertvollen Stellen positionieren, sich Kätzchen anschaffen und sie darauf legen, sich in Sportkurse in der Umgebung einschreiben, jeden morgen sein Müsli machen und Abends nach Hause radeln - und sich darüber freuen.

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