Frage & Antwort: Schön ignorant 2/2


Am Montag konntet ihr hier Fragen von Alexandra dazu lesen, ob es, angesichts all der Probleme auf der Welt, ignorant ist, sich an Dingen wie einem frischen Strauß Blumen zu erfreuen.

Ja, man kann durch kleine Taten dazu beitragen die Welt zu verbessern. Und zu diesen Taten zählt auch, Blumen kaufen (Voraussetzung ist aber hier auf die Herkunft der Blumen und die dortigen Arbeitsbedingungen zu achten), Eis essen und in Interior Blogs stöbern. 
Klar, Nächstenliebe ist wichtig. Aber irgendwie ist sich auch jeder selbst der Nächste. Versteht mich nicht falsch - ich finde nicht, dass man sich nur um sich selbst kümmern soll, anstatt sich sozial zu engagieren. Im Gegenteil. Es ist nur so, dass man seine Energie nicht entfalten kann, wenn es einem selbst nicht gut geht. Nur wenn du dich selbst liebst, dann kannst du Liebe geben, heißt es. Und das stimmt.

Stell dir vor, du hast einen richtig miesen Tag, bist unglücklich und gestresst. Hast du dann noch die Kraft, anderen zu helfen und andere glücklich zu machen?
Aber wenn du aufwachst, auf deinem Tisch einen schönen Strauß Blumen siehst, ein paar Minuten auf Interior Blogs verbracht hast (oder die Zeit mit etwas anderem vertrödelt hast, das dir Spaß macht) und am Nachmittag auf ein Eis verabredet bist, dann lächelst du Menschen an, du strahlst und kannst andere glücklich machen - weil du es selbst bist. Und du hast viel eher die Energie anderen zu helfen und dich sozial zu engagieren oder - falls du eher dem "effektiven Altruisten" angehörst - mehr zu zu arbeiten, mehr Geld zu verdienen und dann mehr zu spenden.

Deshalb: 5 Euro in Blumen zu investieren hilft möglicherweise genauso viel wie 5 Euro zu spenden. Ästhestik ist nicht Ignoranz. Selbstliebe ist nicht Ignoranz. Selbstliebe ist die Voraussetzung für Nächstenliebe und soziales Engagement.Und wenn du dir selbst genug Gutes getan hast und du merkst, dass du selbst nichts mehr brauchst, dann macht dich das Geben am glücklichsten.

"Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück", sagt eine indische Weisheit.

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